Schriftgröße: A A A

Nachlese zu “unserem” Jochen Wiegandt

So ganz stubenrein …

waren viele der Texte nicht, die der Volksmund den Melodien vom „Jung’ mit dem Tüdelband“, den „Caprifischern“ oder „Fahr‘ mich in die Ferne, mein blonder Matrose“ unterlegt hat.

Mit Witz, Galgenhumor – wenn die Zeiten schlecht waren – und eben auch mit einem „Augenzwinkern“ hat die Stimme des Volkes diese Gassenhauer für sich umgedichtet. Nicht ganz stubenrein? Mag sein… . Aber seltsam: Fast alle der nahezu 70 BesucherInnen, die sich am 16. November 2013 im Nachbarhaus in Niendorf eingefunden hatten, um Jochen Wiegandt und seinem Programm „Singen Sie Hamburgisch?“ zuzuhören, kannten die Texte – auch die „unanständigen“ – und schmetterten sie beim kleinsten Stichwort couragiert mit.

An sich hätte Jochen Wiegandt sich aufs „Stichwort-Geben“ beschränken können. Aber er ist selbst natürlich zu sehr Entertainer, um sich von seinem Publikum die Butter vom Brot nehmen zu lassen. So erfuhren die ZuhörerInnen, dass der Hamburger „Briet“ absolut nichts mit einem Briten zu hat und dass das „Tante Meier“ (welches man ja stets ohne Begleitung aufsucht) gar keineTante ist, sondern der Ausdruck vom französischen „tent mayeur“ stammt, welches die französischen Soldaten in napoleonischer Zeit zu „privaten“ Zwecken aufsuchten. Die biederen Hamburger haben daraus dann lautmalerisch „Tante Meier“ gemacht.

In der Pause stärkten sich alle bei Kaffee, Kuchen und vielen Gesprächen für die zweite Halbzeit, die wieder sehr lebhaft wurde.

Leider geht alles einmal zu Ende, und so verloschen auch am Wagrierweg 31 am Abend die Lichter. Und nur der Wunsch nach einer Wiederholung blieb. Darüber, wie viele der „nicht ganz so stubenreinen“ Texte abends im privaten Kreise noch einmal gesungen wurden, breiten wir gnädig den Schleier des Geheimnisses aus.

Wolfgang Schwarz + das Redaktionsteam

Kommentieren

* Pflichtfelder

Wir danken allen Kooperationspartnern für die gute Zusammenarbeit.