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Wir mögen Dich, aber: Abstand!

Sie sind nicht zu übersehen, sie sind von Weitem zu hören: die Saatkrähen (Corvus frugilegus).

Diese schlanken, schlauen Vögel haben ein glänzendes, schwarzes Gefieder und einen hellgrauen Schnabel und diesen krächzenden „Gesang“. Der ist für so manchen in der Wohnsiedlung schwer zu ertragen. Doch in diesem Frühjahr, zur Brutzeit, war es in Niendorf-Nord ruhiger.

Saatkrähen suchen auf Feldern und Wiesen, Foto: Ingo Ludwichowski

Saatkrähen suchen auf Feldern und Wiesen, Foto: Ingo Ludwichowski

 

Auf den Feldern suchen sie nach Essbarem (Insekten, Würmern, usw.). Sie benötigen besonders während der Brutzeit eiweißhaltige Nahrung in Mengen. Zur Freude der Landwirte: Als Schädlingsvernichter sind die Krähen geschätzt.

Landwirtschaftliche Veränderungen und das Fehlen von großen Bäumen an den Rändern von Wiesen und Feldern haben die schwarzen Vögel veranlasst, ihre Nistplätze auf hohen Bäumen der Randgemeinden der Städte zu bauen. Gefördert wird der gezwungene “Umzug” der Saatkrähen durch das Verhalten der Menschen: liebgemeinte Futterstreuung und leichtsinniger Umgang mit Lebensmitteln. Die Saatkrähe ist schlau und nimmt das alles gerne an. Hier kann die Kolonie gebaut werden.

Saatkrähe beim Nestbau, Foto: Matthias Fichtner

Saatkrähe beim Nestbau, Foto: Matthias Fichtner

 

Die Brutzeit ist von ca. Mitte Februar bis ca. Mitte Juli. Auch außerhalb der Brutzeit gilt die Saatkrähe als “geschützte Tierart”. Ein Jagen der Vögel ist nur in besonderen Ausnahmen möglich und erfordert Genehmigungen und Mitarbeit mehrerer Institutionen. Mit “Jagen” ist eine “Vergrämung” gemeint, ein Vertreiben der Vögel in andere, nahe Gebiete. Die verschiedenen Möglichkeiten der Vergrämung reicht von Nestentfernung, Nestversetzung, Abschneiden von Astgabeln, Bäume kürzen, Falkner bestellen (Falke, Bussard, Uhu, usw.), Drohne über Nester fliegen lassen, aufblasbare Uhus, mit Helium gefüllte Luftballons, usw, usw.

Es ist schön, dass wir in diesem Jahr damit keine Probleme hatten. Vielleicht bleiben wir auch in Zukunft von den schlauen Saatkrähen verschont.

Bernd Oldoerp + Redaktionsteam

 

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