Schriftgröße: A A A

Sous le ciel de Niendorf

Sand? Immer! Sand heißt Urlaub, Entspannung, Meer … – und mehr. Denn laut Umweltbehörde der Vereinten Nationen ist Sand der nach Wasser am meisten genutzte Rohstoff – vor allem am Bau: Ein mittelgroßes Wohnhaus verbraucht etwa 200 Tonnen, ein Kilometer Autobahn verschlingt mindestens 30.000 Tonnen Sand. „Unter den Autobahnen dieser Welt“, so ein geflügeltes Wort, „liegen die schönsten Strände dieser Welt.“ – je mehr gebaut wird, immer knapper.

2018 Familienfest und BGFG-Jubiläum in Niendorf Nord / Foto: Jannina von Hein

Denn das natürliche Reservoir neigt sich dem Ende zu, Staudämme und Flußbegradigungen verhindern eine natürliche Auffrischung des Reservoirs. Dass sich das auf die Baupreise auswirkt, ist nur zu verständlich. Auch darüber sprach Moderator Michael Friederici im vollbesetzten Zirkuszelt in Niendorf, am Vorabend der Jubiläumsfeier zum 50. Ein völlig passender Ort, an dem noch einmal deutlich wurde, wie artistisch es bei der BGFG zuging. Peter Kay erzählte im Gespräch mit Michael Friederici u.a. davon, wie sich Planung und Durchführung eines genossenschaftlichen Projektes geändert hat: Gebaut wurde in Niendorf ungeheuer schnell, sogar noch bevor es richtige Verträge gab! – Undenkbar heutzutage, in den Zeiten von Controlling und einer Vielzahl an Zuständigkeiten: 16 Ämter, von der Umweltbehörde bis zum Naturschutzreferat des Bezirks, müssen derzeit in Papierform über die jeweiligen Pläne informiert werden … . In Niendorf, auch einmal als Klein-Manhattan verschrien, zeigte sich an diesem lauen Sommerabend im parkähnlichen Siedlungs-Gelände was eine Genossenschaft gegenüber den Immobilien-Haien leistet: Sie schafft Lebensqualität, statt nur umbauten Raum. Und in der BGFG wird vor Ort auch noch Kultur dazu geliefert: Erik Schäffler, umtriebiger Schauspieler und seit Jahren der Teufel im Hamburger Jedermann, las aus einem Krimi, in dem es auch um den einzigartigen Sand an der Küste der Bretagne ging – und den Tod von drei Bauspekulanten der üblen Sorte … Veronique Elling, begleitet vom Knopfakkordeon-Artist Jurij Kandelja kommentierte das auf ihre Art, gesanglich, z.B. mit Je ne regrette rien – Ich bereue nichts. Ansonsten galt am Wagrierweg noch ein anderes Motto (nach Edith Piafs Sou le ciel de Paris) – Du ciel d’été, L’accordéon, D’un marinier, L’espoir fleurit): Die Sonne lockt mit ihrem Schein, ein Akkordeonspieler lädt alle ein, und neue Hoffnung sprießt – unter dem Himmel von Paris – das an diesem Abend nicht an der Seine, sondern – in Niendorf lag …

Eine Veranstaltung der BGFG. Weitere Informationen unter Tel. (040) 21 11 00-66.

Kommentieren

* Pflichtfelder

Wir danken allen Kooperationspartnern für die gute Zusammenarbeit.